Überall werden die Pflegekräfte für ihren Einsatz in den Krankenhäusern in diesen Krisenzeiten gelobt. Es wird geklatscht und vieles mehr. Und das alles zu Recht. Um so unverständlicher ist es, dass bei der Umstellung der Bahn- und Busverbindungen genau diesen Heldinnen und Helden der Weg zur Frühschicht und der Heimweg von der Spätschicht erschwert wird. Ausgerechnet diese Bus- und Bahnverbindungen werden gestrichen.
So geht Wertschätzung sicher nicht und deshalb haben wir uns zusammen mit unseren Freunden von der Linken Liste an den Zweckverband, die Landrät*innen der beteiligten Kreise und den Freiburger Oberbürgermeister gewandt: "Nehmt den Held*innen nicht den Frühzug weg!".
Der Wortlaut des Briefs:
Sehr geehrter Herr ZRF-Verbandsvorsitzender Hurth,
Sehr geehrte Frau Landrätin Störr-Ritter,
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Horn,
Sehr geehrte Geschäftsführer der Regio-Verbund Gesellschaft,
wir befinden uns ohne Frage in einer Krisensituation.
Das Corona-Virus stellt uns vor eine Herausforderung die wir bis dato nicht kannten. Solidarität ist jetzt das Stichwort der Stunde.
Gerade jetzt leisten die Heldinnen und Helden im Gesundheitswesen alles menschenmögliche um alle Menschen möglichst gut zu versorgen. Wobei die größere Anzahl der Patienten vermutlich ja erst die Tage noch zu uns kommt.
Es sollte uns allerdings in höchste Alarmbereitschaft versetzen, wenn gerade diese Heldinnen und Helden des Alltags sich politisch bei uns beschweren.
So führt der Notbetrieb der Bahn (welcher ab nächster Woche Montag greifen soll) dazu, dass die Arbeitenden in den Kliniken nicht mehr pünktlich zu ihren Schichten sein können. Wenn beispielsweise alleine auf der Strecke von Freiburg nach Breisach die ersten drei Verbindungen gestrichen werden haben Arbeitende in der Uniklinik es sehr schwer überhaupt noch rechtzeitig zu ihrem Schichtbetrieb zu kommen.
Wir finden es grotesk, dass Menschen die derzeit im Notbetrieb arbeiten sich jetzt darüber Gedanken machen müssen wie sie überhaupt rechtzeitig zur Klinik kommen.
Weiter empfinden wir es epidemiologisch auch für nicht sonderlich zielführend derzeit so viele Bahnverbindungen auszusetzen, da ja auch die Fahrgäste dann auf engerem Raum zusammen sein müssen.
Wir fordern Sie daher dazu auf, den Notbetrieb in Absprache mit den Kliniken so umzugestalten, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kliniken allesamt zu ihren Schichten im Krankenhaus anwesend sein können.
Mit freundlichen Grüßen,
Birte Könnecke
(Vorsitzende SPD KV Breisgau-Hochschwarzwald)
Moritz Kenk
(Sprecher Die LINKE KV Breisgau-Hochschwarzwald)